Rainar Götz

Reinhard Sander

Suchen mit uns – runter – den dunkeln Moorgrund – abends Suchen schilfwärts – übern Tag – den Silbersee
Finden halbwegs – eine Spule – daran – ein Glockenton gelötet. Reinhard Sandner, 2001

Biografie

1951in Bockwitz/Niederlausitz (heute Lauchhammer) geboren
1970Schulabschluss, Facharbeiter (Elektromonteur)
1974-1977Abendkurs Malen/Zeichnen, Arbeit als Betriebselektriker und Friedhofsgärtner in Dresden Klotzsche, seitdem freiberuflich als Maler/Grafiker in Dresden und Lauchhammer, Einbeziehung von lyrischen Texten und Fotografie in die künstlerische Arbeit
1977-1979Studium Malerei/Grafik bei Gerhard Kettner und S.
1987Mitbegründer der Klangbildgruppe SARDH
1989Grafikmappe „Musik im Ohr“
1992Grafikmappe „Nackte Tatsachen“
1995künstlerische Arbeit im saarländischen Landtag, Mitarbeit am Projekt „Shuttle“ (Dresden/Calcutta)
1998Premiere des Filmes „Rauchzeichen“ (Mitautor Lothar Sprenger) in der Schauburg Dresden
 seit 1999Atelier im Künstlerhaus Dresden
2003Repro-Mappe „Blicke“ (mit A. Kunath, M. Hengst, P. Graf, P. Kasten, L. Fleischer), produziert von TAKEDA Pharma

Mitarbeit an künstlerischen Zeitschriften („Schaden“, „Anschlag“) und Original Künstlerbüchern („Scham der Schwäne“, 1985; „Kristallschiff“, 1987; Elbprojekt „Die andere Seite“, 1988, Leitwolfverlag Dresden; „Die Wärme die Kälte des Körpers des Andern“ – Lyrik und Grafik – Aufbauverlag 1988; „Spuren“, 2000)

Personalausstellungen

1980Bergakademie Freiberg
1985Kulturhaus Treptow, Berlin
1986Leonhardi-Museum Dresden
1987Eigen Art, Leipzig
1988Weißenseer Spitze, Berlin
1989Kunsthochschule Dresden
1991Galerie Nord, Dresden,
Galerie orbis pictus, Berlin
1992Galerie Adlergasse, Dresden, mit Sabine Harprecht
1993Zahnarztpraxis Reuter/Wittich, Dresden
1994 Galerie orbis pictus, Berlin
(„Unvermittelbare Berufe“)
Galerie Blaues Wunder, Dresden
 1996-2003 Haarstudio Hannelore Bastert, Dresden
 1997 Neue Bühne Senftenberg (Fotos einer Landschaft)
 1998 Rechtsanwaltspraxis Seliger &Schmid, Dresden
(„Santa  Justizia“)
 1999 Sparkasse Weißeritzkreis, Freital
 2001 Galerie Horschick & Schulz, Dresden („Koyne-Echo“)
Multimedia Software GmbH, Dresden
 2002 Galerie Am Schloss, Senftenberg
(„Rhythmus Warten“)
 2003 Einnehmerhaus Freital („Boot“)
„Tangierte Bereiche II“ im Personalvorstand der IG-Metall,           Frankfurt/Main
 2004 Galerie Horschik, Dresden („Gleis 7“)
 2006 Herzkreislaufzentrum, Dresden („Herzrhythmus“)
 2007 Zahnarztpraxis Reuter/Bernhard, Dresden („Amalgam“)

Ausstellungsbeteiligungen

1979/80/81Leonhardi-Museum Dresden
1984Landesmuseum Darmstadt
1987

L´ Epine, Frankreich

Dom zu Magdeburg

1989Kunstmuseum Solothurn (Schweiz)
BASF Ludwigshafen
1990Auktionshaus Neumeister, München
1991Jürgen-Ponto-Stiftung, Frankfurt/Main
1992Landgericht Karlsruhe
1993art multiple, Düsseldorf
1994Körper-Bilder / Menschenbilder, Hygiene-Museum Dresden
Kunstsammlungen Lausitz
1995 Landtag Saarbrücken
Dresden/Calcutta („Shuttle“)
 1998 Gedenkausstellung Prof. Kettner und Schüler,
Weimar, Galerie Hebecker
 1999 „Unter Druck“, 20 Jahre Obergrabenpresse Dresden,
Kupferstichkabinett Dresden
Galerie Beethovenstraße Düsseldorf
 2001 Inspiration Moritzburg, Schloss Moritzburg
Galerie Kühl, Dresden
Grafikbörse Leipzig
Landgericht Karlsruhe
 2002 Grafikbörse Leipzig
 2005 Große Sächsische Kunstausstellung, Leipzig
Sächsischer Landtag mit Grafikbörse Leipzig
Elbe-Flugzeug-Werke, Dresden

Pressestimmen

Reinhard Sandner ist… ein eigensinniger Einzelgänger, der ohne Geniegebärde im direkten Farbauftrag und mit harter Kontur seine Alpträume, Ängste und Glücksgefühle unprätentiös und trocken auf die Leinwand setzt. … Die Bilder von Hartwig Ebersbach, Ralf Kerbach, Reinhard Sandner, Cornelia Schleime und Wolfram Adalbert Scheffler wirken auf mich verhaltener, melancholischer, verbindlicher, ernsthafter. Malerei entsteht aus einer philosophischen Haltung als existentielle Resonanz auf Dogmatismus und Rationalität.
Eckhart Gillen: Der Osten im Westen. Bilder aus einem unbekannten Land, DuMont 1985

Peter Graf und Peter Herrmann wurden gleichermaßen wie Strawalde völlig ignoriert. Der selbe Bannstrahl traf den in Dresden lebenden Reinhard Sandner, dessen expressiv gemalte … Menschenbilder mit ihrer individuellen gestischen Malweise und ihren düster glühenden Farbkontrasten konkret darstellen, was viele Heisig-Schüler nur simulieren können – eine echte Parallele zu den heftigen Malgebärden neoexpressionistischer Westkunst.
Karin Thomas: Zweimal deutsche Kunst nach 1945, DuMont 1985

… sucht Sandner heute nicht mehr nach der Infragestellung herkömmlicher Auffassung von Malerei, sondern definiert sich.
… Sandner langte als einer der ersten unter den Dresdnern der achtziger Jahre zu, einen gezielten Pinselschlag auszuteilen. Bei aller Eigenwilligkeit hatte diese Strategie Methode und verriet Orientierung an lokalen Entwicklungslinien.
Christoph Tannert, Dezember 1988; Katalog „Junge Malerei der 80er Jahre“, Kunstmuseum Solothurn, 1989

Ende der achtziger Jahre drang der zu seinen eigenwilligen Farbfigurationen von Mensch und Landschaft vor, die in ihrer emotionalen Ausstrahlung in positivem Sinne als naiv bezeichnet werden können.
Siegfried Salzmann, 7. Ausstellung der Jürgen-Ponto-Stiftung 1991; Katalog

Es macht für ihn keinen Unterschied, ob er seine sensiblen Wahrnehmungen gegenständlich oder abstrakt auf der Leinwand wiedergibt, vielmehr geht es um eine poetische Reaktion auf das ihn umgebene Stimmungsgefüge. Er versteht diesen Prozess als Kreativität analog zu Natur.
… Farbe und Duktus geben Sandners Bildern eine unverkennbare Charakteristik, verselbständigen sich aber niemals zur rein ästhetischen Komposition. Immer vermitteln die Arbeiten das Anliegen, sinnliche Eindrücke in ihrer ganzen Komplexität in bildnerische Poesie zu übertragen.
Christoph U. Gebauer: Dresden heute; im Katalog NEUMEISTER MODERNE, 1990

Das Besondere an der Kunst Reinhard Sandners ist eine gewisse Art von Ursprünglichkeit, die die Bilder unakademisch wirken lässt. … Alle diese Bilder machen deutlich, wie stark, manchmal sogar bedrohlich, die Reibung Sandners an seiner Umwelt war und ist. Ihre innere Kraft und die seismographische Genauigkeit ihrer psychischen Grundstimmung kommen aus der unbedingten Ehrlichkeit des Künstlers und seinem unverstellten Blick auf die Wirklichkeit.
Sigrid Walther, Bildende Kunst 2/1991

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